Im Wochenbett finden große Veränderungen und Rückbildungsvorgänge im Körper einer Frau statt.
- Alle Anpassungsvorgänge des Körpers nach der Geburt, wie z.B. hormonelle Umstellungen, Wundheilung, Zurückführen der durch die Schwangerschaft verdrängten Organe in ihre ursprüngliche Position
- Die Rückbildung der Gebärmutter
- Die Milchbildung
Schon 10-14 Tage nach der Geburt spricht man vom späten Wochenbett. Doch auch nach den sechs bis acht Wochen, die üblicherweise als das Wochenbett verstanden werden, sind noch nicht alle Rückbildungsprozesse abgeschlossen. Bis sich die hormonellen Gegebenheiten, Ihre Figur und Psyche wieder umgestellt haben, dauert es meist so lange wie die Umstellung in der Schwangerschaft bis zur Geburt dauerte.
Der allgemeine körperliche Umstellungsprozess
Die Umstellung im Stoffwechsel der Wöchnerin erfordert viel Energie.
Der gesteigerte Blutverlust bei der Geburt (circa 300 ml; der Blutverlust bei einer normalen Periodenblutung beträgt circa 80-100 ml) bestimmt in den ersten Tagen nach der Geburt eine Erhöhung des Blutvolumens, beim Blutplasma um 40% und bei den Blutkörperchen um 20%. Die Normalisierung dieser erhöhten Produktion tritt erst nach circa einer Woche wieder ein.
Zusätzlich wird eine enorme Energieleistung für das Stillen benötigt. Die von der Wöchnerin für den Stillvorgang aufgebrachte Energieleistung wird in einem älteren Hebammenlehrbuch mit circa 25% des täglichen Energieverbrauches einer Frau mit einer mittleren Arbeitsleistung beschrieben.
In der Schwangerschaft wurden im Durchschnitt 12-14 kg an Gewicht zugelegt. Kind, Plazenta, Uterus, Brust, Fruchtwasser und das gesteigerte Blutvolumen betrugen davon nur ungefähr die Hälfte des Gewichtes, also 6-7 Kilogramm. Jedes weitere Kilogramm ist eingelagertes Wasser, das nun in den ersten Tagen wieder aus dem Gewebe ausgeschwemmt werden muss. Dies geht mit enormem Schwitzen und häufigem Wasserlassen einher.
Ihre Iris Edenhofer